(© Melanie Vogel) Hast du das Gefühl, nachts nicht zur Ruhe zu kommen, obwohl du dich an die üblichen Tipps zur Schlafhygiene hältst? Vielleicht liegt das Problem weniger an deinem Koffeinkonsum oder deiner Abendroutine, sondern an deiner Weltanschauung – genauer gesagt, an deinem „sozialen Axiom“.
Warum schlechter Schlaf so weit verbreitet ist
40 % der Weltbevölkerung klagen über Schlafprobleme – und die Folgen sind gravierend: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, geringere Produktivität und sogar mehr Verkehrsunfälle. Schlaf ist essentiell für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Doch was, wenn die Ursache tiefer liegt?
Das „Nullsummenspiel“ – eine mentale Falle
Vielleicht glaubst du unbewusst, dass das Leben ein ständiger Wettbewerb ist: Wenn jemand gewinnt, verliert ein anderer. Diese Weltanschauung wird als „Nullsummenspiel“ bezeichnet. Ein Beispiel: Du siehst Glück, Erfolg oder Wohlstand als begrenzte Ressourcen, bei denen der Gewinn des einen deinen Verlust bedeutet.
Dieses Denken führt nicht nur zu Konflikten und Stress, sondern kann auch deinen Schlaf beeinträchtigen. Studien zeigen, dass Menschen mit dieser Einstellung oft schlechter schlafen und unzufriedener mit ihrem Leben sind.
Die Alternative: Kooperation statt Wettbewerb
Das Gegenteil von Nullsummen-Denken ist die sogenannte „generalisierte Reziprozität“. Hier siehst du Erfolge nicht als Konkurrenz, sondern als Chance für Kooperation und gemeinsames Wachstum. Stell dir vor, dass Zusammenarbeit und Vertrauen nicht nur dir, sondern allen Beteiligten zugutekommen.
Forscher wie Robert Wright argumentieren, dass diese Denkweise langfristig zu mehr Zufriedenheit und Erfolg führt. Und das Beste: Sie kann dir helfen, besser zu schlafen.
Vier Schritte zu einer positiven Weltanschauung und besserem Schlaf
Sei nachsichtig mit dir und anderen
Ein geringes Selbstwertgefühl und mangelndes Vertrauen fördern das Nullsummen-Denken. Übe dich in Selbstmitgefühl und öffne dich dafür, anderen zu vertrauen. Wenn du dich selbst positiver wahrnimmst, siehst du auch andere kooperativer.
Praktiziere Dankbarkeit
Dankbarkeit reduziert das Gefühl von Mangel und stärkt die Verbundenheit zu anderen. Sei dankbar für das, was du hast, und für das, was andere für dich tun. Dankbare Menschen sind nicht nur glücklicher, sondern schlafen auch besser.
Erweitere deine „Peer-Group“
Wir tendieren dazu, Menschen außerhalb unserer „Gruppe“ als Konkurrenten wahrzunehmen. Doch diese Gruppen können wir bewusst erweitern, indem wir gemeinsame Ziele verfolgen und zusammenarbeiten. Hör anderen zu und suche nach Verbindungen – das reduziert das Gefühl von Konkurrenz.
Stärke dein Sozialkapital
Soziale Bindungen, Vertrauen und Zugehörigkeit sind entscheidend für deine mentale Gesundheit und Schlafqualität. Baue deine Beziehungen aktiv auf: Hilf anderen, zeige Wertschätzung und verbringe Zeit mit Menschen, die dir guttun.