Schlechter Schlaf: Risiko für die Herzgesundheit

(© Melanie Vogel) Immer mehr Studien zeigen, dass schlechter Schlaf mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen verbunden ist – darunter Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit und Herzkrankheiten. Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass eine Kombination aus Schlafproblemen, wie Einschlafstörungen, nächtliches Erwachen oder weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht, das Risiko für Herzkrankheiten fast verdreifachen kann.

Die Untersuchung im Detail

Die Studie analysierte die Schlafgewohnheiten und die Herzgesundheit von rund 7.500 Erwachsenen mittleren Alters. Ein Teil der Teilnehmer trug ein Gerät zur Messung der Schlafaktivität. Die Forscher konzentrierten sich auf diese Altersgruppe, da hier sowohl stressige Lebensphasen als auch erste Anzeichen von Arterienverkalkung und altersbedingte Schlafprobleme auftreten.

Untersucht wurden verschiedene Aspekte des Schlafs:

  • Regelmäßigkeit (Unterschiede zwischen Arbeits- und freien Tagen)
  • Zufriedenheit (Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen)
  • Wachsamkeit (Häufigkeit von Nickerchen)
  • Effizienz (Zeit bis zum Einschlafen)
  • Dauer (durchschnittliche Schlafstunden pro Nacht)

Gleichzeitig wurden Herzprobleme anhand von Befragungen zu diagnostizierten Herzkrankheiten und Symptomen wie lang anhaltendem Brustschmerz erfasst.

Schlafmangel als Risikofaktor

Die Ergebnisse zeigten, dass jede zusätzliche Schlafstörung das Risiko für Herzkrankheiten um 54 % erhöhte. Bei Teilnehmern, die sowohl ihre Schlafqualität selbst beurteilten als auch durch ein Messgerät überprüften, lag die Risikoerhöhung sogar bei 141 %.

Interessanterweise berichteten Frauen häufiger von Schlafproblemen, während Männer eher von Herzkrankheiten betroffen waren. Auch ethnische Unterschiede traten hervor: Schwarze Teilnehmer hatten insgesamt häufiger Schlaf- und Herzprobleme. Doch in allen Gruppen verstärkten Schlafprobleme das Risiko für Herzkrankheiten.

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, lassen sich keine direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge belegen. Dennoch zeigt sich deutlich, dass soziale Faktoren wie Einkommen und Lebensbedingungen eine Rolle für die Herzgesundheit spielen.

Was kann man tun?

Wer unter Schlafproblemen leidet, hat verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung: Kleine Anpassungen im Alltag, gezielte Schlafroutinen oder kognitive Verhaltenstherapie für besseren Schlaf. Ein erholsamer Schlaf steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch ernsthafte Gesundheitsrisiken reduzieren.

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